Allgemeines zu unserer Geschichte

Die Gründung der SLRG anno 1933 entsprang einem echten Bedürfnis der Bevölkerung nach Sicherheit vor Gefährdungen durch Naturgewalten. Unsere Pioniere waren sehr dynamisch und initialisierten national und international verschiedenste Arten von Rettungsmethoden und Rettungsgeräten. In dieser sehr innovativen Zeit zündete (12 Jahre später) auch in Olten der Gedankenfunke der SLRG; massgebend daran beteiligt waren die Oltner Wassersportvereine, der Turnverein sowie auch die Polizei. Nach anfänglichen Hochs und Tiefs übernahm Max Berchtold das Amt des Präsidenten und machte sich die SLRG zur Lebensaufgabe. Er baute unsere Sektion während 33 Jahren kontinuierlich aus.

Was früher das Abdecken eines echten Bedürfnisses war, ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Dies hat sowohl positive als auch negative Seiten. Einerseits ist für die Ausübung gewisser beruflicher und nebenamtlicher Tätigkeiten vielerorts das Rettungsschwimmbrevet der SLRG zur Bedingung geworden. Andererseits ist vielen nicht mehr bewußt, dass wir als Privatgesellschaft eine Lücke füllen, welche sonst durch eine staatliche Instanz abgedeckt werden müsste, und dass wir für unsere Arbeit im Interesse der Öffentlichkeit den entsprechenden Platz in den Bädern benötigen.
Im Bereiche der Wasserunfälle konnte die Todesrate in den letzten Jahren auf ein relativ bescheidenes Mass reduziert werden. Dies obwohl sich die Zahl derjenigen, die sich in ihrer Freizeit ins oder ans Wasser begeben, vervielfacht hat. Seit ein paar Jahren haben wir in Olten mit der Wassergewöhnung und Schwimmschulung für Kinder und Jugendliche unsere Präventivarbeit erweitert. Die hohe Zahl von ertrunkenen Kindern (21) von 1994 gibt uns die Bestätigung, dass auf diesem Gebiete noch einiges getan werden sollte.

Stolz darf ich auf 50 Jahre SLRG Sektion Olten zurückblicken. Was in dieser Zeit alles geleistet wurde, ist sehr umfangreich. Es war demnach sehr wertvoIl, das Archivmaterial aufzuarbeiten und das vergangene halbe Jahrhundert in dieser Chronik festzuhalten. Es ist gelungen, in diesem Dokument alle wichtigen Ereignisse und Aktivitäten so in eigenen Kapiteln zusammenzufassen, dass Ihnen der Zugriff zu einem bestimmten Thema sehr leicht fallen wird. Den Chronisten danke ich an dieser Stelle für ihre enorme Arbeit.

In unserem Jubiläumsjahr wollen wir uns nicht wohlgefällig zurücklehnen und uns im Lichte der Vergangenheit sonnen. Vielmehr ist es mir ein Anliegen, dass wir speziell in diesem Jahr weitere Akzente setzen mit dem Ziel “mehr Wassersicherheit”. All jenen, die uns in ehrenamtlicher Art geholfen haben, unsere Ziele, Verhütung von Unfällen und Rettung von Menschenleben, anzustreben, möchte ich hiermit ganz herzlich danken. Für die Zukunft wünsche ich uns allen den Erhalt des Idealismus’, den es braucht, um im heutigen Umfeld die Freizeit unserer gemeinnützigen Arbeit zu widmen.

Peter Vögtlin

 

Beziehungen mit der DLRG Ortsgruppe Schwelm

Speziell erwähnen wollen wir das freundschaftliche Verhältnis zu der Ortsgruppe Schwelm der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Aufgrund persönlicher Beziehungen unseres Ehrenmitgliedes Bruno Hof nahm 1974 erstmals eine Abordnung unserer Wuppertaler Freunde an unseren traditionellen Regionalen Rettungsschwimmwettkämpfen teil.

Noch heute pflegen unsere beiden Sektionen regelmässigen, regen gegenseitigen Kontakt: Nebst der Tatsache, dass die Schwelmer an unseren RWO teilnehmen, besuchen wir uns jedes Jahr abwechslunsweise in unseren Heimatländern. Einige langjährige und ehemalige Mitglieder unserer beiden Vereine könnten wahrscheinlich stundenlang amüsante und komische Annekdoten dieser jahrelangen, herzlichen Freundschaft erzählen…

Im Jahre 1994, nach 20-jähriger Freundschaft, wurde die DLRG Schwelm zum Ehrenmitglied der Sektion Olten ernannt.

 

Gründung der SLRG Sektion Olten

1945, am Ende des zweiten Weltkrieges und zwölf Jahre nach der Gründung der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft, zündete der Funke auch in Olten.
Auf Initiative von Marcel Trösch,

Kursleiter der SLRG, bereitete eine Gruppe von idealistischen Leuten die Entstehung der Sektion Olten vor.
Dieses Komitee setzte sich aus folgenden Vertretern von Vereinen und Berufsgruppen zusammen:

  • Ernst Schätzle, Turnverein Olten
  • Otto Wyss, Lehrerturnverein
  • Ed. Schaad, Ruderclub Olten
  • Gotth. Plüss, Samariterverein
  • Hans Jäggi, Pont. Fahrverein
  • Victor Stüdeli, Kantonspolizei
  • Camille Husi, Schwimmclub Olten
  • Marcel Trösch, SLRG

Das Komitee stiess mit seiner Idee bei den Behörden von Olten auf offene Ohren und erhielt in der Folge jede Unterstützung. Im Anschluss an den ersten Brevet-I-Kurs und die damit verbundene Brevetierungsfeier fand am 25. August 1945 im Restaurant “Ratskeller” in Olten die Gründungsversammlung statt.
Anwesend waren:

  • die Neubrevetierten: Vreni Huber, Louis Coquerand, Rudolf Hunziker, Herrmann Künzler, René Schaltenbrand, Werner Uebelhard, H. Vollenweider, Kurt Wyser und Hansueli Wyss (heute Freimitglied)
  • nicht anwesend: Max Gmür (heute Freimitglied), Walter Künzli, Walter Metzger, Otto Walter
    das Gründungskomitee (siehe oben)
  • zugewandte Orte: Hans Grossenbacher (Chef Stadtpolizei). Hermann Cartier (Turnverein Olten), Ernst Schätzle (Lehrerturnverein Olten), Herr Hugi (SLRG Sektion Solothurn, ZV-Mitglied), Rudolf Kohler, Experte (Solothurn), Herr Loosli, Experte (Aarau)

Nach dem Gründungsbeschluss und der Genehmigung der Statuten (als Grundlage dienten diejenigen der Sektion Zürich), wählte die sechste Sektion der SLRG ihren ersten Vorstand:

  • Präsident: Marcel Trösch
  • Vizepräsident: Victor Stüdeli
  • Kassier: Hansueli Wyss
  • Techn. Obmann: Rudolf Hunziker
  • Sekretärin: Verena Huber
  • Beisitzer: Ernst Schätzle

Mit einem Jahresbeitrag von Fr. 2.- für Aktiv- und Passivmitglieder startete die Sektion Olten in ihr erstes Vereinsjahr. Das Jahresprogramm 1946 sah einen Brevet-I-Kurs, eine Demonstration und einen Vortrag des damaligen Zentralpräsidenten Dr. med. Bucher vor. Nach der ersten Generalversammlung im Jahr 1946 enthielt die Vereinskasse Fr. 4.75. Ein Stoffsack gefüllt mit Kieselsteinen und vier selbstgefertigte Tauchteller bildeten den ganzen Materialbestand. Echte Pionierzustände, kann man da nur sagen!